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Sonnenenergien einfangen – auf den Dächern von Essen

Ob auf dem Dach der infralogistik ruhr GmbH oder auf dem Essener Rathaus – die Stadtwerke Essen AG leistet mit der Installation von Fotovoltaikanlagen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und sorgt für Nachhaltigkeit bei der Energieversorgung. So spart die 5.000 Quadratmeter große Solaranlage am Stadthafen auf dem Dach der infralogistik pro Jahr mehrere tausend Tonnen CO2 ein. Und auch durch die 2008 installierte Fotovoltaikanlage auf dem Essener Rathausvordach verringert sich der CO2-Ausstoß um ca. 23 Tonnen pro Jahr.

Sonne auf der Agenda
Mitten auf dem Rathausvordach ging am 19. Dezember 2008 eine Fotovoltaikanlage mit mehr als 44 Kilowatt Spitzenleistung in Betrieb. Damit wurde die vorweihnachtliche Stimmung im City Center am Porscheplatz genau zehn Jahre nach dem Start des Lokale Agenda 21-Prozesses in Essen noch ein wenig strahlender und sonniger.

Lokaler Klimaschutz
Im Rahmen des Klimaschutzprojekts „Bürgerfotovoltaik“ stellt die Stadt Essen geeignete Dachflächen für die Umwandlung von Sonnenenergie in Strom zur Verfügung. Bei diesem Projekt mit von der Partie: die Stadtwerke Essen AG, die als Investor und späterer Betreiber der Anlage auf dem Rathausvordach die Projektleitung innehatte.

Betongewichte gegen Tragflächeneffekt
Allein schon die Materialanlieferung war ein Ereignis, das alle Beteiligten unter Hochspannung setzte. Jörn Partmann, zuständig für den Vertrieb Großkunden bei der Stadtwerke Essen AG, schildert die logistische Ausnahmesituation: „Der Vorplatz des Rathauses schied als Raum für die Anlieferung der Anlagenteile und als Aufstellfläche für einen Kran wegen des dort stattfindenden Weihnachtsmarktes von vornherein aus. Stattdessen arbeiteten wir von der etwa fünf Etagen unter dem Dach des Ratstraktes liegenden Schützenbahn aus – mit einem riesigen Autokran und der Absperrung einer Straßenspur.“ Ein Lastwagen nach dem anderen lieferte nicht nur die Solarkollektoren, sondern auch die aus statischen Gründen notwendigen Betongewichte an. Diese mussten Palette für Palette vom Autokran auf das Dach des Ratstraktes gehievt werden. „Der Beton war als Ballast zwingend notwendig“, so Partmann, „da die große Anlage mit dem Neigungswinkel der Kollektoren eine natürliche Angriffsfläche für Wind und Sturm bietet.“ Die gesamte Anlage könnte ohne diesen Ballast bei entsprechenden Windverhältnissen durch den Tragflächeneffekt abheben. Damit kam nicht nur der Logistik, sondern bereits der statischen Planung im Vorfeld eine ganz besondere Bedeutung zu.

Refinanzierung über EEG
Bereits Anfang 2007 hat der Rat der Stadt Essen das „Konzernziel Umweltschutz“ verabschiedet und das Rathausvordach mit in das Klimaschutzprojekt einbezogen. Ende August 2008 erreichte die Stadtwerke Essen AG dann eine Anfrage der Stadtverwaltung zur Installation der Anlage. Damit bot sich erneut eine hervorragende Möglichkeit, sich äußerst wirkungsvoll für den lokalen Klimaschutz einzusetzen. Insgesamt installierte die Stadtwerke Essen AG auf der Rahmenkonstruktion 192 Fotovoltaik-Module mit einer Gesamtfläche von über 315 Quadratmetern. Mit den etwa 38.000 Kilowattstunden Strom, die die Anlage produziert, verringert sich der CO2-Ausstoß um ca. 23 Tonnen pro Jahr. Die Investitionen für das Projekt, das durch die Stadtwerke finanziert wird, belaufen sich auf etwa 200.000 Euro. Die Refinanzierung der gesamten Anlage erfolgt über die Einspeisung des Stroms ins lokale Stromnetz auf Grundlage des Erneuerbaren Energien Gesetzes – EEG.